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Von Mangeldenken zur Klarheit.

Die Ziele im Profi-Business-Coaching klingen manchmal einfach traumhaft: Ein klares Verständnis von der eigenen Rolle als Führungskraft bekommen. Innere Gelassenheit und Leichtigkeit erleben. Voller Energie und Überzeugungskraft sein. Bewusst Entscheidung treffen, sich zeigen und den eigenen Standpunkt vertreten. Sich realistische Ziele setzen und vor allem – sich selbst für gut genug halten für das, was man tut. Voller Vertrauen in sich selbst und die eigene Leistung sein. Spüren, dass Arbeit Freude macht und Stress eben nicht normal ist.

Klingt das märchenhaft? Vielleicht würden Sie das zwar schön finden, halten die Lösung aber für ziemlich unrealistisch:

Das schaffe ich sowieso nicht.“

Als Coach weiß ich aus unzähligen Coaching-Sitzungen mit Business-Frauen, was viele von uns umtreibt: Es ist das tägliche Leben mit Stress und Druck. Die meisten von uns halten das für den Normalzustand. In vielen kleinen und großen Situationen wurde uns vermittelt, dass wir nicht gut genug wären. Wir haben gelernt, dass unsere Leistung oft nicht ausreicht und arbeiten deshalb härter, angestrengt und zeitintensiv. Denn wir sind sicher, dass Fehler und Versagen „schlimm“ sind. Im Kopf – im Mindset – sind wir häufig im Mangeldenken. Kaum einer Frau fällt es schwer, eine Liste von Defiziten zu erstellen, die etwa so lauten könnte:

  • Ich bin nicht gut genug.
  • Ich werde meinen Job verlieren, wenn ich mich nicht anstrenge
  • Ich habe zuwenig Zeit für Kinder, Familie und für meinen Job und vermutlich liegt es an meiner falschen Zeiteinteilung.
  • Ich bin nicht mutig genug, sage meine Meinung nicht und ärgere mich später darüber. Um es bei nächster Gelegenheit wieder genauso zu machen. Noch mehr Ärger auf mich selbst.
  • Andere sind viel besser als ich.
  • Ich habe diese Aufgabe heute nicht geschafft.
  • Ich komme mit meinem Chef nicht zurecht, wieso macht der mich so nieder?
  • Ich habe Angst vor Kritik.
  • Ich habe Angst zu versagen und nicht perfekt genug zu sein.

Ein Auszug aus einer langen Liste von inneren Sorgen, Nöten, Ängsten und Selbstvorwürfen.

Haben Sie dieses Mangeldenken satt?
Dann empfehle ich Ihnen diese 5 Schritte:

Der 1. Schritt: Aussteigen. Ein klares Nein zum Stress.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es nicht leicht ist, aus diesem vorprogrammierten Mindset auszusteigen. Es gelingt, wenn der Leidensdruck groß ist. Groß genug, um auf jeden Fall daraus aussteigen zu wollen. Ein entschiedenes „Nein“ zur Stressmühle. Dazu brauchen wir die Erkenntnis: Ich habe mehr Freude, Erfolg, Selbstvertrauen und Klarheit in meinem beruflichen (und privaten) Leben verdient. Und genau das verschaffe ich mir jetzt.

Der 2. Schritt: Mindset wahrnehmen und ändern

Wenn man dem eigenen inneren Dialog zuhört und überprüft, stellt jede von uns fest, dass es üblicherweise nicht sehr freundlich im eigenen Kopf zugeht. Da wird verbal verprügelt, es hagelt Selbstvorwürfe, Beschimpfungen, und Ärger über Fehler und vermeintliche schlechte Leistung. Das ist schädlich. Denn je mehr wir unsere Kraft und unsere Energie auf Negatives richten, umso mehr ziehen wir genau das an, was wir vermeiden wollen.

Vor Jahren habe ich ein Fahrsicherheitstraining mitgemacht. Das erste, was mir der Trainer beibrachte, war der Satz: Dort, wo Du hinschaust, dahin fährst Du! Richte also Deinen Blick NICHT auf das Hindernis – etwa das Stauende, auf das Du gerade mit hoher Geschwindigkeit zufährst – sondern auf die Lücke, die Du mit Deinem Blick suchst und finden wirst. Das wird Dein Leben retten. Denn Deine Hände drehen das Lenkrad intuitiv und unbewusst immer dorthin, wo Dein Blick hingeht.

Diese Erkenntnis stimmt auch für das berufliche wie private Handeln. Richte ich meinen inneren Blick auf alles Negative – hadere etwa mit der Vergangenheit, befürchte stets das Schlimmste für die Zukunft, bin ich sofort in Angst, Furcht und Sorge im Kopf. Gleiches zieht Gleiches immer an. Ich denke an Fehler – ich mache Fehler! Ich halte mich für eine Minderleisterin – das dringt ins äußere Handeln durch. Automatisch bin ich weniger strahlend und selbstbewußt, sondern eher verzagt und unsicher.

Nehme ich dieses Mangeldenken erst einmal wahr, ist ein großer Schritt bereits getan. Denn, nur das, was ich wahrnehme, kann ich auch ändern.

3. Schritt: Eine realistische, klare Vorstellung vom Tagesablauf

Ja, ich habe auf meine Art zu Denken Einfluss. Als Business-Coach muss ich zugeben: Jahreslanges Training des negativen Denkens zu durchbrechen, braucht Disziplin und vor allem Entschiedenheit. Das alles lässt sich nicht von heute auf morgen ändern. Aber wir beginnen in kleinen geduldigen Schritten:

Ich nehme mir morgens etwas Zeit, gleich nach dem Aufwachen.

„Jetzt lasse ich einen positiven Film in meinem Kopf ablaufen: Ich gestalte den Tag, wie es gut ist für mich. Vom Aufwachen am Morgen mit einem freudigen Gefühl und voller Energie. Danach überlege ich: Wie will ich meinen Tag heute gestalten? Was hat Priorität und ist realistisch zu schaffen?  Was ist heute mein Ziel?  Was nicht? Wie erkläre ich meinem Vorgesetzten oder meinen Kollegen das Nein zu diesem Projekt heute, weil es erst morgen oder in 3 Tagen dran ist.“

„Ich sehe klar und konkret, welche Aufgaben ich heute schaffen und gut bewältigen kann. Was mir wiederum ein freudvolles Gefühl und Erfolg bringt. Der Tag läuft vor meinem geistigen Auge ab bis zum Feierabend. Bevor ich die Arbeit beende, reflektiere ich vielleicht noch einen Moment, oder analysiere noch die ein oder andere Sache – dann gehe ich heim. In mein privates Leben. Und stelle mir vor, wie ich frei von beruflichen Gedanken meinen Abend gestalte.  Ich sorge dafür, im Moment zu sein, wach und bewusst. Voller Energie und Freude.“

4. Schritt: Der Angst Raum geben

Dass in einem solchen Veränderungsprozess auch Ängste und innere Widerstände auftauchen, ist nur natürlich. Meist verdrängen wir diese unangenehmen Gefühle sofort. In unserem neuen Mindset erhält jedoch die Angst wie auch die Sorge den Raum, der nötig ist: „Ich nehme sie an und bejahe sie, denn sie gehört zu mir. Ich bin geduldig mit mir selbst. Schon das wirkliche innere Akzeptieren dieser Angst bringt mir Energie zurück, die ich sonst für das Verdrängen und Vermeiden aufbringen müßte.“

Stellen Sie sich vor, wie Sie bei einer guten Freundin reagieren, wenn sie zu Ihnen kommt und Ihnen von Ihrer Angst erzählt. Vielleicht umarmen Sie sie tröstend und hören ihr zu. Versuchen Sie das mal mit sich selbst – nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit für sich. Lassen Sie alle Gedanken zu, die jetzt kommen. Versuchen Sie nicht, in die Lösung einzusteigen. Einfach nur aushalten. Sie werden feststellen, dass Angst oder Furcht und Sorgen wie eine Welle sind. Die Welle türmt sich auf, erreicht ihren Scheitelpunkt und – flacht ab.

5. Schritt: Täglich die Überzeugung stärken, dass Leben im Stress nicht normal ist

Hermann Hesse nennt es in einem Gedicht „Die Verpflichtung zum Glück“

„Die Verantwortung für mein Glück liegt bei mir selbst. Ich nehme sie ernst. Und sehe mich als einen Menschen, der dieses innere Glück, Freude und Gelassenheit, Klarheit verdient hat.“

Werden Sie aktiv:

Welche Erkenntnis nehmen Sie aus diesem Coaching-Beitrag mit?
Wie können Sie diese in Ihrem beruflichen Leben umsetzen?
Welcher ist der erste Schritt und wann genau wollen Sie ihn tun?

Danke fürs Lesen!

Alles Liebe und vielleicht bis bald.

Katharina von Agris

P.S. Ihnen hat dieser Beitrag gefallen? Sie kennen jemanden, dem er nützlich sein kann? Dann freue ich mich, wenn Sie meinen Text empfehlen!

 PPS: Wer Ängste und Sorgen, Bedenken und negatives Denken nachhaltig und vor allem schnell auflösen möchte, dem sei ein Businesscoaching mit Logosynthese empfohlen. Sie ist die bei weitem wirksamste Methode, Ängste schnell, meist sofort aufzulösen. Diese Schnelligkeit ist verblüffend und die meisten meiner Klienten sind immer wieder erstaunt, dass die gelöste Blockade nachhaltig ausbleibt und tatsächlich nicht wiederkommt. So können allmählich immer mehr innere Blockaden, Glaubenssätze und Ängste, Selbstzweifel und Mißtrauen überwunden werden.