Skip to main content

… oder: Leiden ist leichter als Handeln.

Wenn ich in Team-Coachings über Verantwortung spreche, schwingt in der Runde oft ein Unterton mit: „Wer Verantwortung trägt, ist schuld an den Verhältnissen. Die Geschäftsleitung, der Vorgesetzte, die Mitarbeiter. ICH bin es jedenfalls nicht.“

Das hat Vorteile. Es entlastet. Es hat aber auch einen großen Nachteil: Es versperrt die eigenen Handlungsmöglichkeiten. Entsprechend groß ist die Verwirrung von Führungspersönlichkeiten – übrigens auch erfahrenen – wenn ich nachfrage: Was wollen SIE? Welche Lösung halten SIE für die Beste? Wie können SIE diese Aufgabe lösen?

Als wichtigste Führungsaufgaben gelten: Ziele festlegen, Ergebnisse (und Mitarbeiter) kontrollieren, sagen wo‘s langgeht und darauf achten, dass alle brav genau diesen Weg nehmen.

Dem entgegne ich: Eine der wichtigsten Führungsaufgaben ist die Stärkung der Selbstverantwortung im Unternehmen! Dies gilt aktuell umso mehr, weil es tendenziell immer weniger Führungskräfte mit immer größeren Führungsbereichen gibt.

Selbstverantwortung verändert Handeln. Wer Verantwortung trägt, stellt sich die Frage anders. Nicht: „Wer ist schuld?“, sondern: „Was kann ICH tun?“

Nur Führungskräfte können Verhältnisse schaffen, in denen selbstverantwortliches Handeln möglich wird.

Sie sind nicht dafür da, Mitarbeiter an die Hand zu nehmen und zu Lösungen zu führen. Führungskräfte brauchen Mitarbeiter, die selber denken, anstatt zu kopieren, die eigene Vorstellungen entwickeln, statt darüber nachzudenken, was der Chef möchte.

Mitarbeiter, die keinen Jammerverein gründen, in dem das „Wir-Gefühl“ so wunderbar gestärkt wird, weil es sonst keine Stärkung gibt. Die sich nicht hinter Konjunktiven wie „man müsste“ und „eigentlich“ verstecken. Sondern klare Ich-Botschaften formulieren. Und das „Was kann ich dafür…? ergänzen um ein einziges Wort: „Was kann ich dafür … tun?“

 

Mehr über Team-Coaching und Team-Management lesen Sie auf:
www.von-agris.de/teamcoaching