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In meinen Coachings erzählen mir Klienten häufig, dass sie sich gegenüber ihren Vorgesetzten eher bedeckt halten, als dass sie deren Initiativen hinterfragen oder eigene Vorschläge machen würden. Dies passiert selbst dann, wenn der Vorgesetzte – wie die meisten – eine Politik der offenen Tür befürworten. In all den Jahren meiner Coachingtätigkeit habe ich jedenfalls noch nie jemanden erlebt, der eine „Politik der verschlossenen Tür“ unterstützt hätte. Fragen Sie sich einmal selbst: Wie häufig kommen Mitarbeiter zu Ihnen, in Ihr Büro, um Ihnen die ungeschönte Wahrheit zu sagen – selbst dann, wenn Sie sie dazu ermutigt haben?

Das Problem:

Führungskräfte wollen Mitarbeiter ermuntern, ihre Vorschläge und Bedenken zu äußern, was jedoch in aller Regel an 2 zentralen Hindernissen scheitert:

Die Angst der Mitarbeiter, für Ehrlichkeit bestraft zu werden („Das ist eben unsere Unternehmenskultur, dem Chef widerspricht man nicht!“) und das Gefühl der Vergeblichkeit („Wozu die Mühe? Ändert ja doch nichts“).

Diese Hindernisse sind für das Unternehmen enorm bedeutsam. Denn, wo sich Mitarbeiter frei äußern können, sinkt deren Fluktuation und die Erträge steigen. Halten sie sich zurück, sind Fehler, ineffektives Zeitmanagement und falsche Entscheidungen an der Tagesordnung. Viele kluge Ideen werden niemals realisiert.

Die Lösung:

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, eine aktive Gesprächskultur zu schaffen.

Fragen Sie regelmäßig nach Feedback, um Hemmschwellen abzubauen. Wenden Sie sich direkt an Mitarbeiter, die etwas wissen, was Sie nicht wissen. Benennen Sie konkret, welchen Input Sie sich vorstellen. Informieren Sie vor einem Treffen, welche Probleme oder Vorschläge besprochen werden.

Gehen Sie auf Mitarbeiter direkt zu, statt darauf zu warten, dass sie von selbst zu Ihnen kommen. Oder nur dann, wenn sie unter Druck stehen.

Vermeiden Sie Dominanzverhalten. Führungskräfte, die wirklich wollen, dass ihre Mitarbeiter Ihnen die Wahrheit sagen, sollten auf nonverbale Machtsignale verzichten. Betreiben Sie doch mal wieder Management by walking around, statt Gespräche am Schreibtisch zu führen.

Sorgen Sie in Ihrem Büro dafür, dass sich Ihre Mitarbeiter gut aufgehoben fühlen. Stellen Sie für ein Gespräch „auf Augenhöhe“ beispielsweise einen kleinen Tisch mit Stühlen gleicher Größe und Ausstattung bereit. Ein runder Tisch ist vorteilhaft, denn er hat keine „Kopfposition“.

Richten Sie Nachfassverfahren ein und sorgen Sie für die notwendige Transparenz. Erklären Sie Ihren Mitarbeitern, was Sie unternommen haben und mit welchem Ergebnis. So wirken Sie dem Eindruck entgegen, die Mitarbeitervorschläge würden geradewegs auf den Müll wandern.

Auf diese Weise vermitteln Sie Ihren Mitarbeitern das Gefühl, dass es sowohl sicher als auch lohnenswert ist, sich aktiv in der Firma einzubringen. Ganz gleich, an welcher Stelle des Unternehmens.

Sie haben eine konkrete Frage zu einem speziellen Führungsproblem? Rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir eine E-Mail, ich freue mich darauf, Sie mit meiner Erfahrung als Führungskräfte-Coach zu unterstützen.

Herzlichst grüßt

Katharina von Agris

von-agris.de